papirotazos
da mache ich es mir gemütlich am pc, setze zum verfassen eines neuen beitrags an und... verschütte ein volles glas saft über tastatur, mouse, handy, zettel und was sonst noch alles auf meinem schreibtisch (der entschieden zu groß ist) rumliegt.
dann werde ich mich mal auf den weg in die stadt machen, solange hier alles trocknet, einen kaffee trinken und bei meiner kosmetikerin vorbeischauen. schuhe war ich ja erst letzte woche kaufen.
caliente, wenn das mit dem in-die-sonne-fliegen über allerheiligen nix wird, komm' ich dich vielleicht besuchen. :)
manchmal wäre ich gerne einer dieser ausgeglichenen menschen, die nie unzufrieden sind, die dinge nehmen, wie sie sind, bestens mit allem zurechtkommen und ihre innere ruhe gefunden haben.
manchmal.
so wie jetzt.
*tiefinmichreinhorch*
näh. geht nicht.
...sollte sich warm anziehen. musste gestern aufsicht bei der peperoncino-ausstellung machen und hatte nicht daran gedacht, dass es in so einem gewächshaus doch ziemlich zieht, was man aufgrund der saunaähnlichen temperaturen viel zu spät mitkriegt. mit dem folgenschweren ergebnis, dass ich jetzt ziemlich einseitig durch die gegend latsche. und keiner da, der mich massiert. dafür hab' ich massenhaft zeit, meinen lehrstoffverteilungsplan (welch wortungetüm!) zu erstellen, die längst fälligen hausarbeiten zu verbessern und mich auf den unterricht vorzubereiten. dabei wäre ein heißes bad mit jonathan safran foer doch viel angenehmer...

"weißt du, es wäre schön, auf eine insel zu ziehen, ein paar bungalows aufzustellen und ordentlich kohle zu machen."
"ich mag auf keine insel ziehen."
"warum?"
"weil."
"magst du inseln nicht?"
"doch. ich will nur nicht auf einer insel leben. ich lebe auf einer halbinsel, das ist doch schon genug."
"ja, am obersten ende, mitten im gebirge."
"trotzdem."
"bist du wasserscheu?"
"nein."
"seekrank?"
"manchmal, aber das ist es nicht."
"angst vor einem tsunami?"
"geh bitte."
"also was jetzt?"
und wenn man dann anfängt, darüber nachzudenken, warum einen der gedanke, auf einer insel zu leben, frösteln lässt, kann es sein, dass man auf unangenehme erkenntnisse über einen selbst stößt.

tja. eigentlich ganz gut gelaufen gestern, der erste schultag. die schüler sind halbwegs höflich, wenn auch etwas außer rand und band, aber das legt sich, sobald ich anfange zu prüfen. und ich habe beschlossen, erst nächste woche damit anzufangen. habe alle vier klassen gefilmt, damit ich mir die namen einpräge, und mich köstlich dabei amüsiert.
und dann sitze ich heute in der zweiten klasse, rufe einen schüler aus der ersten reihe heraus, um einen vortrag zu halten, und der oberarsch nimmt die abkürzung und steigt über den schreibtisch.
danach habe ich von den kollegen erfahren, dass dieser typ nur "auf bewährung" an der schule ist, d.h., bei der geringsten kleinigkeit fliegt er raus. nun ist er aber in englisch eindeutig der beste (aller drei klassen).
und ich sehe mich selbst in meiner oberschulzeit, zwar nicht über bänke trampelnd, aber mit einem sammelalbum voller disziplinarverweise und glänzender noten, und denke mir:
verdammt.
endlich. endlich habe ich mich durchgekämpft durch diesen irrgarten menschlicher empfindungen, schwächen, eigenheiten und verwicklungen, durch "on beauty" von zadie smith. durch dieses buch, das wie ein verwandter ist, den man nicht wirklich sympathisch findet, von dem man sich aber trotzdem nicht abwenden kann, weil man hofft, irgendetwas zu finden, was ihn einem näherbringt. ich habe mich von satz zu satz gehangelt, weil zwischen scheinbar endlosen detailgenauen beschreibungen uninteressanter vorgänge oder, noch schlimmer, eigenschaften von menschen oder dingen, ab und zu die reine poesie auftauchte. diese lichtblicke waren aber sehr spärlich und nicht dazu geeignet, mich zu fesseln. während ich den einfachen handlungssträngen folgte, verknoteten sich herz und magen zu einem klumpen, so sehr schrien die ungerechtigkeiten, die den einen figuren zugefügt und von anderen rücksichtslos verursacht wurden, nach einer zufriedenstellenden auflösung. die autorin tat mir schließlich den gefallen, allerdings ließ sie mich in bezug auf einige entwicklungen ratlos sitzen. ich hasse das. soll ich mich jetzt daran machen, über schönheit, vergänglichkeit, liebe, jugend, ehe, elitedenken, religion und hautfarben nachzugrübeln und philosophische erleuchtung zu finden? näh. keine zeit. und falls ich lust dazu gehabt hätte, wäre die mir spätestens nach dem ersten kapitel vergangen. nicht, dass ich hier falsch verstanden werde: ich bin nicht oberflächlich. und ich habe durchaus anspruchsvolle lesegewohnheiten. aber geschriebenes sollte mich
a) unterhalten
b) zum nachdenken anregen
c) fesseln
d) bilden
- im idealfall natürlich alles auf einmal.
hoffentlich liegt die neue "bravo" schon im briefkasten.
so. jetzt sabbere ich nur mehr.
nicht etwa, weil der endgültige hirntod eingetreten ist, sondern weil mir der gemeine kieferorthopäde 3 (!) spritzen verpasst hat, um den letzten weisheitszahn rauszuoperieren.
bin also kein bisschen weise mehr. dafür habe ich fischlippen und eine dicke zunge. darüber wird sich mein herz aber freuen zum geburtstag.
außerdem ist heute
tag 1
als nichtraucherin.
bis jetzt halte ich mich wacker. kunststück, schaffe es ja nicht mal, dass die tschigg im mund bleibt. außer beidhändig, und das sieht dann doch doof aus. ihr findet mich im messi.
(reden kann ich ja nicht)
von
melvilles blödem lesben-ding angeregt, ein denkanstoß. der traum eines jeden mannes (oder zumindest der männer, die ich kenne) ist ein dreier mit zwei (hetero-)frauen. so weit, so gut. und auch nicht so eine schlimme vorstellung (für mich) wie ein dreier mit zwei männern (obwohl gewisse "damen" da anderer ansicht sind, wie die freundin eines freundes z.b., aber bei ihrem freund ist das auch verständlich - sie möchte auch unbedingt mal mit einem schwarzen, wasn das für eine beknackte fantasie?). also, prinzipiell wäre nix dagegen einzuwenden, frauen machen mich zwar nicht an, aber vorstellbar wär' so was schon. könnte ja ganz lustig sein. was die herren der schöpfung aber nicht bedenken, ist die schwierigkeit der umsetzung... wer zum teufel ist für sowas zu haben? theoretisch sicher einige, aber wer kommt in frage? sie muss mir sympathisch sein, ihm gefallen, genug humor haben und locker drauf sein, gepflegt sein und eine gewisse vertrauensbasis wäre auch gut - womit alle damen aus dem horizontalen gewerbe (sicher die einfachste lösung) ausscheiden. aber jemand, den man kennt? eine freundin? unmöglich. eine gute bekannte? hm. wie fragt man da nach, ob sie für so was zu haben wäre? peinlich, peinlich. außerdem darf die frau natürlich nicht besser aussehen als man selbst, das kann in die hose gehen. und bevor jetzt alle schreiben, das muss spontan passieren und bla bla, das ist auch nicht so einfach, denn erfahrungsgemäß kriegt der glückliche dann meistens als erster schiss. gewisse fantasien sollten vielleicht doch solche bleiben.
manchmal frage ich mich (und ich bin da nicht allein), warum ich so kämpfe, damit diese beziehung nicht den bach runtergeht. warum sage ich nicht einfach, schluss, aus, das war's, dankeschön und man sieht sich? früher ist mir das nur allzu leicht gefallen. ist es nur mein stolz, der mir im weg steht? oder habe ich angst, alleine zu sein? was ist es, das mich hindert, dem schrecken ein ende zu setzen? egoismus? bequemlichkeit? orientierungslosigkeit? die angst vor dem katzenjammer? oder ist es wirklich liebe? nun ja, während ich die anderen gründe allesamt ausschließen kann (bis auf den egoismus vielleicht, der mischt bei mir immer mit), grüble ich noch über den letzten. und so lautet die preisfrage der woche: ist liebe wirklich genug? reicht sie aus, um sich allen widrigkeiten entgegenzustellen und alle hürden zu überwinden? ist es normal, dass, wenn tiefe gefühle da sind, diese sich bei streitigkeiten ins negative umkehren und dann genauso unter die haut gehen? ist es normal, dass zwei menschen, die sich so sehr lieben, so unsicher sind, dass sie sich gegenseitig so verletzen, wie es nur liebende können? autsch. da war doch was. ein wort, das mich aufhorchen ließ. unsicher? quatsch, oder? ich? er? wir? näh. oder doch? natürlich. mich hat aus der bahn geworfen, dass er sagte, er braucht seinen freiraum. und er kauft mir bis heute nicht ab, dass ich ihn wirklich liebe. hm. was nu?
auauauau. war gestern wieder mal aus und bin nach 4 stunden schlaf nicht wirklich erholt, geschweige denn ganz ausgenüchtert. bin das gesaufe einfach nicht mehr gewohnt. und der alkohol- (prosecco, wodka mit red bull, wodka mit ginger ale, chianti und rum) und sprachenmix (deutsch, italienisch, spanisch) haben mich ganz wuschig in der birne gemacht. dann hat es noch geschüttet wie aus kübeln, was für uns kettenraucher ungut ist, weil wir ja draussen bleiben müssen... und leute waren natürlich auch fast keine unterwegs, bis auf die südamerikanische fraktion der italienmeister (grrr) von inter mailand (kolumbianer, argentinier, uruguayaner[sic!] und chilenen), aber die mussten natürlich um 1 uhr in die heia. und nein, materazzi war nicht dabei, sonst hätte ich ja ganz diskret nachfragen können, WAS er denn nun zu zidane gesagt hat.
wahrscheinlich hätte er MIR einen kopfstoß verpasst.