papiroflexia

Freitag, 13. Oktober 2006

Vorstellungsgespräch an meiner alten Uni, 12.10.2006

Beim Eintreten in den Besprechungsraum stelle ich fest, dass die zur Anwesenheit verpflichtete Gleichstellungsbeauftragte (üblicherweise unsere Institutsemanze Connie) kurzfristig von unserem anzüglichen Sprüchen nicht abgeneigten Chauvinistenprofessor Victor ersetzt wurde. Zwischen dem alten Institusvorstand Herrn Z., der die Noten nach Ausschnitttiefe bzw. Rockkürze vergibt und dessen Gehirn in Gefilden beheimatet ist, die definitiv unterhalb der Gürtellinie liegen, und dem neuen Vorstand Herrn P., einem begeisterten Jünger des alten Sacks, macht er ganz den Eindruck, als warte er auf den Vierten zum Kartenspielen.

Hey, Jungs, ich bin's nur.

Ah, eine Frau.

Nach einer halben Stunde Auf-die-Beine-Glotzen und süffisanter Vermutungen über mein Liebesleben zu meiner Linken, stillen In-sich-Reinglucksens zur Rechten und jovialen Gebrabbels über meine Liebe zu Spanien und Mexiko direkt gegenüber bin ich entlassen.

Meine Mitbewerberin und Ex-Kommilitonin Uschi war so nett, auf mich zu warten. Und endlich erfahre ich den Hintergrund der ganzen Farce: die Stelle ist längst vergeben, aus Gründen der Gleichstellung (Institutsabgänger, Österreicher und Frauen sollten bevorzugt werden) natürlich - an einen deutschen Mann.

Freitag, 29. September 2006

harte zeiten

als ich klein war und zu besonderen anlässen geld geschenkt bekam, war so ein scheinchen das höchste der gefühle. man konnte sich 14 wassereis dafür kaufen, oder 1000 kaugummis beim schwulen bäcker um die ecke. mit 2 davon bekam man das jahresabo fürs freibad, wenn man unter 18 war, was bis zum 22. lebensjahr niemand kontrollierte. vom gehalt meines ersten sommerjobs kaufte ich mir eine fender jaguar, wie kurt cobain sie hatte.

die zeiten haben sich geändert. eine anständige gitarre kostet heute das doppelte, der schein heißt jetzt 5 euro, mein lieblingswassereis gibt es nicht mehr, und der bäcker hat sich aus liebeskummer vor den zug geworfen.

habe gerade knapp 900 euro (= 180.000 kaugummis) beim zahnarzt liegenlassen. unter anderem für so ein teil:

ab jetzt wird gespart.

Donnerstag, 21. September 2006

RRRRRRRING!!!

(obwohl, mein handy schreit eigentlich "BEAUTYYYYYY!!!")

ich: "ja, hallo?"
fuzzi: "ja, guten tag, hier spricht grrrrrzscchhhhhhhpfft von der firma WIRMELDENUNS."
ich: "ah... guten tag." (?)
fuzzi: "äh, ja, sie haben sich doch mal vor längerer zeit bei uns als reisemanagerin beworben..."
ich: "das war vor über einem halben jahr, ja. sie sagten, sie würden sich melden."

fuzzi: "haha, ja genau. ist wohl schon eine weile her. nun ist es so, dass wir wieder jemanden suchen für eine stelle in der verwaltung-"
ich: "ich hab' mich aber damals für einen anderen job beworben."
fuzzi: "jaja. und wir dachten uns, wir fragen da mal bei ihnen nach. es geht um eine assistentenstelle für die assistentin vom vertreter der..."
ich: "verstehe. da muss ich dann wohl tippen und zettel kopieren den ganzen tag."
fuzzi: "nun ja, das sicher auch, aber sie als akademikerin hätten natürlich tolle aufstiegschancen, wir sind nämlich eines der weltweit führenden unternehmen auf unserem gebiet (laber, laber) und können jemanden mit fremdsprachenkenntnissen gut gebrauchen, vor allem mit französich und chinesisch..."

ich: "haben sie meinen lebenslauf gelesen? da steht von französisch gar nix drin, und mit meinem einen jahr chinesisch-studium kann ich mir nicht mal einen kantonesischen reis beim takeaway bestellen."

fuzzi: (immer kleinlauter) "äh, spanisch ist natürlich auch im kommen..."
ich: (trocken) "aha."
fuzzi: "sie haben wohl mittlerweile eine stelle gefunden?"
ich: "ja, zwei."
fuzzi: "als...?!?"

ich bringe ihn mal auf den jüngsten stand der entwicklungen.

fuzzi: "ja, aber in der privatwirtschaft haben sie doch ganz andere möglichkeiten. wenn sie natürlich lehrerin (mit angewidertem unterton) und im öffentlichen dienst (noch eine spur angewiderter) bleiben wollen...."
ich: "privatwirtschaft heisst 1000-euro-job."
fuzzi: "na ja, sie sollten sich wenigstens mal vorstellen kommen-"
ich: "nein, danke."

fuzzi: (indigniert) "wie? aber ich bitte sie, schlafen sie doch eine nacht darüber, so ein tolles angebot..."
ich: "nein, danke."
fuzzi: (lässt sich nicht von mir behandeln wie ein teppichverkäufer, der einem was aufschwatzen will) "rufen sie mich doch bitte morgen an und teilen sie mir ihre endgültige entscheidung mit, ja?"
ich: "äh, okay."
fuzzi: "gut, dann bis morgen."
ich: "auf wiederhören."

manchmal warten auch männer vergeblich auf einen anruf.

Mittwoch, 6. September 2006

risibisi


ich bin gerade mit 200 sachen auf der überholspur des lebens unterwegs, weshalb die virtuelle realität leider etwas zurückstecken muss - sollte sich jemand wundern, warum ich hier nur mehr sporadisch vorbeischaue. das herz blutet mir, aber ich bin wieder mal in meinem element und suhle mich ausgiebig darin.

hektik. oh ja. geil.

sobald ich meinen lehrerinnenjob auf die reihe gekriegt habe (die schule fängt erst am montag an und ich schlage mich gerade mit landesgesetzen, bescheuerten kollegen und wörtern wie funktionsdiagnose und mnemotechniken herum - das ist neudeutsch für behinderte und eselsbrücken), im jugendzentrum auf einen grünen zweig gekommen bin (anscheinend will man mich rausekeln, nein: rausignorieren, dabei bräuchten die werten kollegen nur klartext zu reden) und endlich mal zu einem termin bei meiner kosmetikerin und beim friseur komme (momentaner herbstlook: buschige augenbrauen und käppi), werde ich mich wieder meinem blog widmen.

derweil - ganz wichtig! - einen ganz dicken, schaurigen, geisterhaften kuss an ally, die mir mit ihrem geblogstagsgeschenk die langen autofahrten aufs gruseligste versüßt. danke! danke! danke!

Dienstag, 22. August 2006

diät

tag 2 als nichtraucherin und schon 2 zigaretten geraucht.

wird doch schwieriger, als ich dachte.

und die schmerzmittel mit prosecco runterspülen ist wohl auch nicht die beste aller ideen.

Mittwoch, 16. August 2006

canederli in brodo

bin doch nicht nach amsterdam. amsterdam kam zu uns.
sturmfreies kuschelwochenende - mit fieber, dafür ohne streit.
und nach 1 monat urlaub ohne richtig auszugehen und loszufeiern, sprich: saufen, bin ich ausgerechnet gestern abend abgestürzt.

und heute ist schon wieder einer dieser anstrengenden tage voller tatendrang und guter vorsätze - was ja an und für sich super ist, wäre da nicht dieses pisswetter.

horoskop für heute auf google:

You are more than ready to go back to work, but by midday you realize that the social aspect of your job is important to you, too. You need the interactions with your coworkers, whether it is going out to lunch with associates or getting together with friends after work. Although you are socially inclined now, don't forget to take care of your responsibilities or things can become pretty difficult very quickly.

edit: war mit der kollegin im mcdo. jetzt muss ich nur noch friends finden für heute abend... :(

Freitag, 4. August 2006

buchstabensuppe

hatte bereits vergessen, wie lustig dolmetschen sein kann, weil einem die doofsten versprecher passieren. ein klassiker ist das wort Tourismus, aus dem meistens Terrorismus wird. keine wunder, die medien bombardieren einen ja mit schreckensnachrichten. und bei dem kürzel für die vereinigung, um die es diesmal ging, nämlich die katholische arbeitnehmerbewegung KAB, lauerte der KGB auf der zunge. zum im-boden-versinken auch wortungetüme wie Artillerieverkalkung, Armutslosigkeit , der Wehmutstropfen oder, was mir persönlich unangenehm oft passiert, die WASSENVERNICHTUNGSMAFFEN.

wie dem auch sei, seminar mit bravour überstanden. bin schon fast ein bisschen wehmütig. aber hoffnungsvoll und bester laune. na denn. reden ist schweigen, silber ist gold.

Dienstag, 1. August 2006

farfalle al salmone


was für ein stein fiel mir doch vom herzen, als ich heute mit dem dolmetschen anfing. ich war richtig gut, was mich nach eineinhalb jahren pause doch wundert, vor allem, weil vom deutschen ins englische nicht gerade mein glanzfach ist. gut war außerdem, dass die tschechin, für die ich dolmetsche, nicht perfekt englisch spricht und ich daher ein einfaches vokabular gebrauchen muss bzw. darf. allerdings ist auch eine amerikanerin dabei, die da natürlich etwas kritischer ist. aber die sind beide total nett und auch keine dieser verbissenen emanzen mit birkenstockschlappen und haaren im gesicht, die wert auf formulierungen wie "liebe anwesenden und anwesendinnen" legen, aber sich sonst nicht zur wehr setzen gegen ihre von männern aufgezwungene rolle in der gesellschaft. die vorträge waren interessant, die diskussionen hitzig, das essen hervorragend und das lob, das ich von allen seiten einheimste, balsam für meine seele. freue mich schon auf morgen.

Dienstag, 18. Juli 2006

pasticcio

habe nun meine reisepläne geringfügig geändert. wie ich nämlich heute morgen meiner mutter zuschaute, wie sie im bad vor dem spiegel stand und über alle möglichen wehwehchen jammerte, beschloss ich, sie einfach mitzunehmen auf meinen trip an die cote d'azur. das wirft natürlich lylys programm über den haufen, die alles schon minutiös geplant hat, kommt mir aber entgegen, weil ich eher an einen road trip mit zufälligen zwischenstops gedacht hatte. und mutti ist mehr als urlaubsreif. nachdem ich alle ihre zweifel ausgeräumt hatte ("was mach' ich mit oma?" - oma ist 94, relativ fit und hat noch 9 weitere kinder; "wer kümmert sich um deinen vater und deinen bruder?" - die sind gefirmt und getauft, wie man so schön bei uns sagt, und werden sicher nicht verhungern; "schau mal, wie es hier aussieht!" - die 5 paar socken lassen wir jetzt einfach auf der wäscheleine hängen), steht nun fest: wir starten morgen um 5 uhr früh. unterkunft in nizza für die erste nacht ist geregelt, alles weitere wird sich schon ergeben.

ausschlaggebend für diese kurzschlussentscheidung war das gefühl, dass meine mutter aufgrund ihres (selbst gewollten) märtyrerdaseins echte gesundheitliche probleme hat. ausserdem kann sie nicht wirklich loslassen. jetzt, wo ich sie zu diesem urlaub gezwungen habe, ist sie schon viel beschwingter. hoffe, sie kann mal richtig ausspannen. - was bin ich doch für ein guter mensch.

...naja, so gut auch wieder nicht, habe ihr nämlich nicht gesagt, dass wir auf das depeche mode-konzert gehen. das kriegt sie dann schon mit... :)

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