Pringle hat sich nach langem Hin und Her, unter anderem aus finanziellen Gründen, für eine Variante der Möglichkeit 1 entschieden. Das heißt, Job Nummer 1 wird angenommen und die Anmeldung für Brüssel abgeschickt. Außerdem hoffe ich, noch einige Übersetzungsaufträge an Land zu ziehen, um mein Einkommen zu sichern und meinen hohen (kicher) Lebensstandard zu halten.
Und ich hoffe sehr, dass dieser Besuch nicht so tragisch endet wie der vom gar nicht stillen Amerikaner, damals. Mehr zu meiner Paranoia bezüglich dieser Affäre später.
Heute morgen um 11.33. Das Handy klingelt zum 3. Mal durch. Grummelig antwortet eine völlig übernächtigte Pringle (war gestern bis 4 im Tanzcafè und um 6 erst im Bett). Wer wohl dran ist? Natürlich Mutti, die herum-äht und meint, sie hätte sich Sorgen gemacht, weil ich nicht rangegangen sei. Und ob ich mit will ins Restaurant. Ich fertige sie grantig ab und versinke wieder in die Kissen, nicht ohne zuvor Jobmöglichkeit 1 endgültig zu streichen. Nichts wie weg.
Etwas später um 15.30. Habe mich gerade aus dem Bett gequält. Schon wieder Telefon. Der Anruf, auf den ich seit über zehn Tagen warte, und ich habe eine Stimme wie der Synchronsprecher von Robert De Niro. Na, was soll's. Der weiße Zulu informiert mich, dass er durchaus noch plant, mich in Pringletown zu besuchen, und zwar Ende Januar, Anfang Februar. Jobmöglichkeit 1 rückt wieder näher. Oder doch nicht? Es muss noch eine 3 geben...
Pringle sitzt mal wieder zwischen zwei Stühlen, diesmal jobtechnisch. Any suggestions?
Möglichkeit 1: der sichere Job
Texterin und Erstellerin von Werbekonzepten in Deutsch und Italienisch für eine Marketingagentur mit Sitz in Pringletown (remember: 20.000 Ew.), Schnuppertag war recht interessant, weites Aufgabengebiet, flexible Arbeitszeiten, allerdings oft über 10 Stunden am Tag, wenn's pressiert, bzw. Wochenendarbeit. Unbefristeter Vertrag, 2 Monate Probezeit mit 1200 € netto, dann "gutes" (O-Ton Chef, keine Ahnung, was der damit meint) Gehalt nach Leistung (Prämien für Projekte). Aufstiegsmöglichkeiten zum Kommunikationsmanager. Was auch immer das sein soll.
Möglichkeit 2: das Risiko
Anstellung bei der EU als Übersetzerin Spanisch-Deutsch-Englisch, Anmeldeschluss: 6. Januar 2009, Aufnahmeprüfung wahrscheinlich im März/April. Feste Anstellung, Anfangsgehalt über 4000 € brutto. Unmöglich, nebenher zu lernen, weshalb ein Spanienaufenthalt dringend nötig ist. Deshalb evtl. Job in Spanien und Auffrischung der Sprache für ca. 2 Monate und anschließend positive Absolvierung der Prüfung. Bei Nichtbestehen putzen gehen oder McDonalds?
Ist es sehr bescheuert, eher zur zweiten Möglichkeit zu tendieren?