"Of all forms of caution, caution in love is perhaps the most fatal to true happiness."
(Bertrand Russell)
Lass dir Zeit, McDreamy, aber nicht zu lange. Ich bin leicht entflammbar, aber mehr Wunderkerze als Lagerfeuer.
Neuer Job in einem Familienbetrieb mit sage und schreibe 9 Mitgliedern selbiger, die dort arbeiten. Einer davon ist mein Vorgesetzter, mit dem ich ein vielleicht nicht ganz normales, aber gutes Verhältnis habe. Seit unserem Marketing-Seminar inklusive Persönlichkeitsanalyse nennt er mich "Arschloch" und ich ihn "Kuschelbär". Das war nämlich die Diagnose des selbsternannten Experten, der das Meeting leitete.
Zum Glück bin ich nicht allein. Zu den weiteren Arschlöchern im Unternehmen gehört McDreamy, Cousin des Kuschelbärs und glücklicherweise in keinster Weise irgendeiner Chefetage angehörig. Und zwar deshalb, weil ich in seiner Nähe zum kichernden Teenager mutiere. Das letzte Mal ist mir sowas vor 6 Jahren passiert. Anstrengend aber schön. Und alles Weitere wird man sehen.
Und dann ist da noch McSexy, der Big Boss. Kein Familienmitglied, auch als Arschloch eingestuft (ich werd' auch mal selbst ernannte Marketingexpertin, dann kann ich Leute verunglimpfen und krieg' auch noch 'ne Menge Kohle dafür). McSexy hat mich eingestellt, verlangt das Unmögliche, und zwar sofort, und vermittelt mir insgesamt das Gefühl, mich auf die Probe stellen zu wollen. Dabei habe ich die Probezeit inoffiziell bestanden. Offiziell dann in 24 Tagen.
Frage nur ich mich, ob es an mir liegt oder an denen, dass es mich ständig in so skurrile Umfelder verschlägt?
Kaum zu glauben: auch Geschichten, die unendlich scheinen, können zu Ende gehen. Und so nervenzehrend das Abenteuer mit dem Meister war, so unspektakulär kam das Ende. Unerwartet. Und endgültig. Deswegen heißt es auch so. Zurück bleiben einige wenige schöne Erinnerungen, ein unbestimmtes Gefühl der Dankbarkeit, weil er mir doch in einer schwierigen Zeit das Leben etwas leichter gemacht hat, und ein Paar Stiefel, die er mir in einem seltenen Anfall von Großzügigkeit geschenkt hat. Sollte man nie tun, sagt Mutti. Wer Schuhe verschenkt, muss damit rechnen, dass die beschenkte Person damit wegläuft.
Der Sommer ist zu Ende. Und entgegen Miss Ts Prophezeiung war es kein Summer of love. Eher ein Sommer voller Stolpersteine im zwischenmenschlichen Bereich und trotzdem ein Sommer, der den Freunden gehörte. Ein Sommer voller rauschender Nächte, voller nachdenklicher Tage und voller Selbstzweifel. Und seit Juli setzte man alle Hoffnungen in den Herbst.
Der war voller Neuanfänge. Neuer Job, neue Bekanntschaften, neue Probleme. Neue Stadt. Neue Herausforderungen. Miss Pringle scheint recht erfolgreich zu sein. Ein neues, gutes Gefühl. So schön das Lehrerdasein war, so dringend bedurfte es neuer Aufgaben. Und damit die viele Arbeit nicht langweilig wird, gibt es ein bisschen was (wen) zum Träumen obendrauf.
Urlaub, wieder mal. Für alle die hier noch lesen: ich wünsche einen schönen Sommer und bin dann mal weg. Morgen heiratet Miss A, und der Meister hat es irgendwie geschafft, als mein Begleiter einzuspringen. Überhaupt hat er sich ein bisschen zu sehr in mein Herz geschlichen, und diesmal habe ich das Gefühl, es beruht auch noch auf Gegenseitigkeit. Glaube ich. Aber eh wurscht, weil ich nämlich am Montag dann für sechs Wochen nach Thailand fliege. Vielleicht hängt das alles ja auch zusammen *g*