Pringle: "Was für ein hässliches EM-Maskottchen. Was soll'n das sein?"
Papapringle: "Keine Ahnung. Ein Autoknacker?!?"
Unwahrscheinlich, aber auch in diesem unseren Kaff möglich. Plötzlich kreuzen sich die Wege zweier Menschen, die sich zwar schon lange kennen, aber nie viel miteinander zu tun hatten. So geschehen mit Mister B, mit dem sich innerhalb von drei Wochen sowas wie eine Freundschaft entwickelt hat. Unvermeidlich: soeben hat er mir sein Herz ausgeschüttet, was seine Beziehungsschwierigkeiten angeht. Meinem Helfersyndrom, dem Biest, geht das Futter nicht aus. Pringle steht also mit Rat und Tat zur Seite, analysiert, muntert auf und macht Mut - woraufhin Mister B sagt: "Ich möchte dich nicht mit meinen Problemchen langweilen, sag's mir einfach, wenn ich anstrengend werde. Weißt du, es tut mir gut, mit dir zu reden, du bist eine so ausgeglichene Person."
Ah ja.
Die Ex-Jobkollegin, über die ich mich immer wieder mal ärgere, weil sie so ignorant ist, dass es manchmal richtig weh tut, hat mir einen Auftrag verschafft. Einerseits freut mich das natürlich, andererseits empfand ich die Tatsache, nicht mehr mit der Frau Naseweis zusammenarbeiten zu müssen, damals als einen nicht unwesentlichen Vorteil beim Verlassen der Firma. Nun ist mir etwas mulmig, wenn wir bei etwas zusammenarbeiten sollen.
Noch sind es die Kleinigkeiten, ich hoffe es wird nicht schlimmer. So zum Beispiel hörten wir uns gestern, um ihre Layoutvorschläge zu besprechen. Ich meinte: "Toll, dann kann ich morgen mit dem Texten anfangen, da hab' ich meinen freien Tag."
Heute um sieben (!) klingelte mein Handy, und die Frau Grafikerin meinte fröhlich: "Ich wollte dich noch erwischen, bevor du zur Schule musst!" Auf meine verschlafene Erklärung hin, ich würde noch im Koma sein, plapperte sie munter weiter und wollte auch noch ein Treffen vereinbaren. Irgendwas zwischen "schlafen" und "freier Tag" musste ihr entgangen sein.
You. Fuckin'. Die.
...die Luft ist raus.
Alles wie gehabt. Erfahrungsgemäß folgte auf das Mikroskopieren dieser eh schon etwas zerfledderten Geschichte eine kurze Verschnaufpause, die aus gezwungenem Weglächeln zwischenmenschlicher Differenzen und gegenseitigem Misstrauen bestand, schließlich ein kleiner verbaler Hickhack, der von verletztem Stolz durchtränkt war und nun Funkstille. Nicht die schlechteste aller Ideen nach diesen anstrengenden Tagen. Weil ich weder mir noch dem Meister so recht traue, beruhigt mich das jetzt aber überhaupt nicht.