Montag, 16. April 2012

All I need

Nach langer Zeit höre ich endlich wieder meine Musik. Ich esse wann und wo und was ich will, und ich gehe mit wem und wohin ich will. Meine Neurodermitis und die ständige Unruhe sind verschwunden, ebenso wie knapp fünf Kilo Hüftgold. Ich lasse Wasserhähne laufen, Lampen brennen und Kekskrümel auf die Couch fallen. Ich sage, was ich denke, und zwar lieber einmal zu oft als einmal zu wenig.

Ich ziehe mich an, wie es mir gefällt, lächle, weil ich es so meine, und tanze mit tausend Menschen durch die Nacht. Und wenn ich mich schlafen lege, ertappe ich mich dabei, wie ich mich absichtlich mit der Bettdecke verkehrt herum zudecke, weil er immer schimpfte, wenn die Druckknöpfe in Gesichtsnähe waren.

Und am Morgen wache ich neben dem Menschen auf, neben dem ich immer schon am liebsten aufgewacht bin. Weil er mich noch ein bisschen in den Armen hält, mich fragt, wie ich geschlafen habe und mir ganz allgemein ein bisschen Angst macht. Weil sich hinter seinem Engelsgesicht ganz, ganz schmutzige Gedanken verbergen. Die er meisterhaft in die Tat umzusetzen versteht.

Man kann ja fürs Erste schauen, dass das Curriculum nicht länger wird.

Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, und es tut mir leid. Ich hatte vergessen, wie schwer es mir fällt, Dinge mit ihm zu tun, die man nur tut, wenn man eine Beziehung hat. Vergessen, wie leicht uns alles andere fällt. Vergessen, wie gut er riecht.

Er hingegen erinnert sich einfach an alles.

Donnerstag, 5. April 2012

Von Mustern und Meistern

Mal sehen, wie sich mein Männercurriculum so liest...

Es waren so einige darunter, manche haben es auf dieses Blog hier geschafft, andere nicht. Das hat weniger damit zu tun, wieviel sie mir bedeutet haben, als mit ihrem, sagen wir, Unterhaltungswert. Für mich und für euch.

(Einer liest hier auch sporadisch mit, und ich bezweifle, dass er mich zum Therapeuten schicken würde...)

Es gab lange Beziehungen, die längste hielt fünf Jahre (mit zwei Jahren Nachwehen), war aber bei weitem nicht die wichtigste, und es gab kurze Beziehungen (danke für den netten Monat, Sixie - oh, und die nette Woche, Meister). Es gab One-Night-Stands, Two-Night-Stands und Möchtegernbeziehungen, die nie zustande kamen, aber alle Beteiligten eine ganze Weile in Atem hielten. Es gab Beziehungen, in denen ich mich pudelwohl fühlte, und einige wenige, die sich eher wie ein Kleinkrieg um die Vorherrschaft anfühlten.

Rein äußerlich ist kein Muster zu erkennen. Die Typen ähneln sich weder vom Aussehen noch vom Alter, sozialem Status oder sonstigen unwichtigen Merkmalen her. Charakterlich auch nicht, und wenn ich so über ihre Macken nachdenke, war das auch ein bunt gemischter Topf voller Überraschungen: vom Freizeitalkoholiker über den manisch-depressiven Borderliner bis hin zum relativ mitgenommenen Scheidungskind (davon gab's einige, aber das ist wohl eher ein Phänomen unserer Zeit als eine bewusste Wahl) war so ziemlich alles dabei, ebenso wie der biedere Bankangestellte mit Kinderwunsch, der reiche Künstler (arme Künstler gibt's wie Sand am Meer) und der bindungswütige Kuschelbär.

Manchmal (meist, aber auch das führe ich auf die Tatsache zurück, dass es laut Statistik eher die Frau ist, die sich zu diesem Schritt entschließt) habe ich Schluss gemacht, manchmal wurde ich sitzengelassen. Mal war es wegen nicht mehr zu tolerierenden schlechten Gewohnheiten, mal, weil die Liebe einfach nicht mehr da war.

Die große Liebe war auch darunter, und das sogar mehrfach. Nein, es kann nicht nur Einen geben, das wäre ein äußerst pessimistische Einstellung, die ich nie, nie, niemals teilen möchte. Einmal bin ich geflüchtet, einmal - diesmal - er.

Bindungsangst, ja klar, hab' ich. Aber das ist etwas, was ich mit vielen Menschen gemeinsam habe. Wenn die alle zum Psychodoktor rennen würden, wären die Wartezimmer dort überfüllt. Viel wichtiger: ich bin in erster Linie ein verdammt intelligentes Mädchen und daher auch lernfähig. Ich weiß um meine Fehler und versuche sie nicht zu wiederholen. Ich weiß, wann ich kämpfen muss und wann ich besser aufgebe. Ich stelle mich immer wieder in Frage (und mit mir die ganze Welt), und ich bleibe gerne - wenn sich das Bleiben lohnt. Bei einem Job, bei einem Kerl, an einem Ort.

Bis zu diesem Mann hatte ich vielleicht keine große Lust zu bleiben. Diesmal bin ich geblieben. Mit allen Konsequenzen. Und wurde enttäuscht. "Muster" my ass.

Dienstag, 3. April 2012

Pringle spielt nicht.

"Lass ihn," sagen sie. "Er ist es nicht wert."
"Kämpfe um ihn," sagen andere, "sonst verlierst du ihn endgültig."
"Hör auf, dich bei ihm zu melden," sagen sie, "dann kommt er zurück."
"Lass dich nicht ausnutzen", sagen andere, "ihm bist du egal."

Und ich sage nichts.

Was ich gerne sagen würde, ist, dass ich nicht glauben will, dass er es nicht wert ist oder dass ich ihm schon egal bin, weil ich dann als ziemlich naives Dummchen dastehen würde. Das ist aber nicht der Punkt. Der Punkt ist vielmehr: ich will nicht glauben, mich in ihm dermaßen getäuscht zu haben.

Ich würde ihnen gerne sagen, dass ich ihn schon verloren habe und deshalb auch nicht mehr kämpfen werde. Dass die Gelegenheit zu kämpfen vorbeigezogen ist, und ich habe es nicht gemerkt. Dass ich nicht weiß, ob ich möchte, dass er zurückkommt, nur weil ich doofe Spielchen spiele und mich nicht mehr melde.

Aber wichtiger als das, was ich denke oder sage, ist das, was ich tue. Ich tue das, was ich für richtig halte. Bin ehrlich mit mir selbst - und mit ihm. Wenn dazu gehört, dass ich ihm ab und zu sage, dass ich ihn immer noch liebe, nehme ich es in Kauf, mich damit lächerlich zu machen. Weil ich möchte, dass er es weiß. Weil ich nicht spiele.

Montag, 2. April 2012

Aus

Es ist, als hätte man es mit einem Fremden zu tun, der einen mit süßen Worten eingewickelt hat, um sich dann tief unter der Haut festzusetzen, diese schließlich aufzureißen und sich im Schlaf lautlos davonzumachen. Gruselig.

Aktuelle Beiträge

Etzt....
Hani wenigstens d'Gschicht zu dine Bilder :P
itlus - 25. Apr, 14:11
und wie geht es dir jetzt?
und wie geht es dir jetzt?
testsiegerin - 25. Mär, 12:59
Oh, Miss Pringle ist...
Oh, Miss Pringle ist wieder da, wie schön! Die Nachrichten,...
testsiegerin - 25. Mär, 12:55
Wie es weiterging
oder Das Tagebuch vom Kieferbruch, Teil 2 Im Krankenhaus...
pringle - 20. Mär, 18:51
Noch so'n Spruch
oder Das Tagebuch vom Kieferbruch, Woche 1 Was soll...
pringle - 16. Mär, 17:43

pappenheimer von auswärts

papeleo


Max Frisch
Stiller


John Lanchester
Fragrant Harbour



Chuck Palahniuk
Pygmy

pap muzik


My Baby Wants To Eat Your Pussy
Ignorance & Vision



Frank Black
The Cult of Ray

"Your time is limited, so don't waste it living someone else's life. Don't be trapped by dogma - which is living with the results of other people's thinking. Don't let the noise of other's opinions drown out your own inner voice. And most important, have the courage to follow your heart and intuition. They somehow already know what you truly want to become. Everything else is secondary."

la loca de los viajes
pap corn
pap muzik
papachos
papelónes
papiroflexia
papirotazos
pappa e ciccia
pappa molle
pappschüsse
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren