Sonntag, 23. September 2007

Die hard

Meine Mutter kommt ins Badezimmer, wo ich nach einem langen Tag in der Wanne vor mich hindümple. Sie war gerade im Altersheim, Oma besuchen.

"Jetzt lassen sie sie sterben."
Ich richte mich auf und schaue sie ungläubig an:
"Wie, sie lassen sie...? Was soll das heißen?"
"Sie setzen die Herzmedikamente ab. Sie will nicht mehr. Sie sagt ständig 'Lasst mich doch in Ruhe, ich will nicht mehr'."
"Ja, aber... dürfen die das?"
"Ja."


Ich habe meine Zweifel an der Fürsorge des Pflegepersonals des Heims, an der Entscheidung über ein fremdes Leben. Andererseits führt Oma seit geraumer Zeit kein erfülltes Leben mehr. Sie kann nicht mehr gehen, sieht nicht mehr gut, verweigert das Essen und Tage, an denen sie geistig sehr klar und präsent ist, wechseln sich ab mit Zeiten, in denen sie sich in der Vergangenheit verliert.

Oma ist 95 Jahre alt, und was mich beschäftigt, ist nicht die Frage, ob man sie nun "sterben lassen" soll oder nicht, sondern ihre Angst vor dem Tod. Meine Oma gehört leider nicht zu den Menschen, die sich entspannt und altersweise in ihr Kissen zurücklehnen, mit sich selbst Frieden geschlossen haben und sagen:"Wann immer der Herrgott mich zu sich rufen will, ich bin bereit."

Oma, gläubige Katholikin, seit sie denken kann (trotz - oder wegen? - drei Totgeburten, zwei Weltkriegen und einem Ehemann, der sich im Suff erhängte und sie mit zehn Kindern zurückließ), hat Angst vor dem Sterben, weil sie nicht weiß, was danach kommt. Natürlich weiß das niemand, aber wie oft hört und liest man von Menschen, die im Sterben liegen und wissen, dass es bald soweit ist. Die den Tod sozusagen mit offenen Armen erwarten und ihn nicht als Ende, sondern als Anfang oder einfach als nächsten Schritt sehen können.

Oma hat noch nicht Frieden mit sich und dieser Welt geschlossen. Vielleicht, weil sie nicht über den Tod nachdenken will. Weil sie sich immer so intensiv mit diesem ihrem Leben beschäftigen musste, dass ihr dafür keine Zeit blieb. Ich erschrecke und werde mir meiner eigenen Furcht vor dem Sterben bewusst, wenn ich sie sagen höre "Lasst mich sterben" und in ihren Augen die nackte Angst davor sehe, dass genau das eintritt. In seltenen Momenten hat sie es zugegeben. Und wir alle sind außerstande, die richtigen Worte oder Gedanken zu finden, um sie zu trösten.

Freitag, 21. September 2007

Ärgerlich

Ich bin ja so bescheuert.

Wie kann man nur so bescheuert sein?

Wenn Dummheit weh tun würde, ich wär' hinüber.

Ich Depp.

Und ich hab' nicht mal eine Ausrede.

Mittwoch, 19. September 2007

Das Fenster zum Hof

Alles wie gehabt. Mit der fetten Heimerzieherin (die mit den Riesennippeln und der Abneigung gegen BHs) bereits vor Schulanfang gestritten, von der Sekretärin zusammengeschissen worden wie ein Schulmädchen, bei der Direktorin von Neuem in Ungnade gefallen und Schüler G als Reaktion darauf schon wieder fast eine Eintragung gegeben. Und warum das alles?

Neue Regelung im Schuljahr 2007/2008: Miss Pringle darf nicht mehr in den Schulhof, um zu rauchen, wenn Schüler auch dort sind. Das Verbot aus dem Schuljahr 2006/2007, mit Schüler G außerhalb des Unterrichts zu reden, bleibt gleichzeitig bestehen.

Ich schwöre, es war keine Absicht, dass ich gestern mit Schüler G im Hof vor dem Direktorenzimmer bei einer Zigarette die Erlebnisse des Sommers aufarbeitete. Auch keine Provokation. Vielleicht etwas gedankenlos. Ja, von mir aus sogar dumm. Um nicht zu sagen, überaus dämlich. Aber ich habe einfach keine HINTERGEDANKEN, verdammt noch mal.

Dienstag, 18. September 2007

Versöhnliches

Es gab schon Tage, die besser angefangen haben als der heutige, an dem ich auf dem Weg zum tabaccaio um 7 Uhr morgens einen Laster streifte und kurz darauf im frisch gewischten Kopierraum der Schule ausrutschte und mir den Steiss prellte.

Beim Kaffeetrinken downtown lief mir der Meister über den Weg, der herumdruckste, ob ein Küsschen auf die Wange wohl drin wäre, und ich solle mich doch zu ihm und einem alten gemeinsamen Freund setzen. Trotz meiner Bedenken, wie es wohl sein würde, wenn ich ihn zum ersten Mal nach der furchtbaren Szene vor einem Monat wiedersehe, war es halb so schlimm. Wir sind wohl beide nicht sehr nachtragend, ich, weil ich ein sonniges Gemüt habe, er, weil er sich nicht erinnert.

Niederlegung der Waffen auch mit Schüler G, der mich heute überschwänglich begrüßte ("Ist das schön, dich wiederzusehen!"), mir das Geld für die Zigaretten aushändigte, die er mir im Laufe des Schuljahres noch abschnorren wird und mich auf einen Kaffee nach der Schule einlud.

Aktuelle Beiträge

Etzt....
Hani wenigstens d'Gschicht zu dine Bilder :P
itlus - 25. Apr, 14:11
und wie geht es dir jetzt?
und wie geht es dir jetzt?
testsiegerin - 25. Mär, 12:59
Oh, Miss Pringle ist...
Oh, Miss Pringle ist wieder da, wie schön! Die Nachrichten,...
testsiegerin - 25. Mär, 12:55
Wie es weiterging
oder Das Tagebuch vom Kieferbruch, Teil 2 Im Krankenhaus...
pringle - 20. Mär, 18:51
Noch so'n Spruch
oder Das Tagebuch vom Kieferbruch, Woche 1 Was soll...
pringle - 16. Mär, 17:43

pappenheimer von auswärts

papeleo


Max Frisch
Stiller


John Lanchester
Fragrant Harbour



Chuck Palahniuk
Pygmy

pap muzik


My Baby Wants To Eat Your Pussy
Ignorance & Vision



Frank Black
The Cult of Ray

"Your time is limited, so don't waste it living someone else's life. Don't be trapped by dogma - which is living with the results of other people's thinking. Don't let the noise of other's opinions drown out your own inner voice. And most important, have the courage to follow your heart and intuition. They somehow already know what you truly want to become. Everything else is secondary."

la loca de los viajes
pap corn
pap muzik
papachos
papelónes
papiroflexia
papirotazos
pappa e ciccia
pappa molle
pappschüsse
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren