Aus irgendeinem Grund kam mir heute morgen beim Zähneputzen die Frage in den Sinn, was wohl aus dem Meister geworden ist. Hab ihn nun doch fast ein Jahr nicht mehr gesehen.
Miss S zu mir, nachdem sie vom Mittagessen in der ein Stockwerk unter unserem Büro gelegenen Mensa zurückkam:
"Rate mal, wer mich heute bedient hat?"
Na toll.
Am Sonntagmorgen weckte mich ein SMS von Miss M. Sie bräuchte meine Hilfe beim Verfassen eines Bewerbungsschreibens, ich könnte das so gut und blah blah.
Als ich ihr meine Hilfe zusicherte, wusste ich noch nicht, dass sie vorhatte, mir per facebook (!) ein unzusammenhängendes Konstrukt aus dialektalen Wortkrüppeln zu schicken, aus dem ich dann was Leserliches und möglichst Ansprechendes zaubern sollte.
Während ich verdrossen in die Tasten hackte, streifte mich ein Seitenblick von Mister Pringle, der damit beschäftigt war, sich "Scrubs" reinzuziehen und seine Seite der Couch mit Keksen vollzukrümeln: "Wieso machst du das?" "Freundschaftsdienst." "Ja, aber... die hat ja studiert. Der Job wird doch wohl voraussetzen, dass die Bewerberin imstande ist einen Brief zu tippen?!?" Ach, er hat ja recht.
Sonntagabend erreichte mich ein überschwängliches Dankesmail, ganz im Stil von Miss M komplett mit Smilies, Küsschen und Oki-Dokis gespickt, und gleich darunter... ach du Scheiße. Die Bitte, noch ein derartiges Schreiben zu verfassen. Diesmal hatte sie nur die Stellenanzeige geschickt, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Wohl, damit mir nicht langweilig wird.
Noch nie was von copypaste gehört?
Nein, da platzte mir der Kragen noch nicht. Auch nicht, als ich gestern abend nach 11 Stunden im Büro die Message "Duuuuu, wie weit bist du mit dem Schreiben?" in meinem Maileingang vorfand.
Kommt Zeit, kommt Rache.