Abschiedsstimmung

War heute Oma besuchen. Sie kann kaum mehr sprechen, schläft den ganzen Tag, besteht nur mehr aus Haut und Knochen. Ich weiß nicht, ob sie mich erkannt hat, sie nannte mich beim Namen meiner Kusine (immerhin nahe dran), aber mit den Namen tut sie sich bei +/- 50 Enkeln seit 15 Jahren etwas schwer. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, wie ich da an ihrem Bett saß und sie vor sich hindöste, also hielt ich einfach ihre Hand. Haut wie Pergament, jede Ader scheint durch, blaue Flecken vom Hinfallen. Erholen wird sie sich ohne Medikamente wohl nicht mehr.

Fahre am Freitag nach London und freue mich nicht wirklich darauf.

Die Schüler haben noch vor Einreichen meiner Kündigung (morgen) mitgekriegt, dass ich nur mehr einen Monat bei ihnen bin. Die Reaktionen reichen von traurigen Blicken über coole Sprüche ("Die paar Wochen werden Sie uns wohl nicht mehr stressen, oder?") bis hin zu Schuldgefühlen ("Ist es wegen uns?") und Vorwürfen ("Du kannst doch nicht einfach so gehen!"). Das Herz ist mir eh schon schwer, dass nun alle so früh Bescheid wissen, macht es mir auch nicht leichter.

Trete im November meine neue Stelle an und freue mich nicht wirklich darauf.
caliente_in_berlin - 25. Sep, 20:13

Irgendwie finde ich keine passenden Worte...
Ich hoffe, Deine Oma leidet nicht. Und dass Du London trotzdem genießen kannst. Fühl Dich gedrückt!

(War es eine freiwillige Kündigung?)

pringle - 25. Sep, 20:15

Eben leidet sie. Und das hat sie nicht verdient. Niemand hat das. Ich weiß, ich finde auch keine Worte... in solchen Situationen, ob sie nun einen selbst oder andere betreffen, ist man meistens hilflos...

(ja.)
caliente_in_berlin - 25. Sep, 20:20

(steht das in Zusammenhang mit der erwähnten Dummheit? und wo gehts danach hin?)
pringle - 25. Sep, 20:41

Ja, Dummheit, weil ich im Gespräch mit der Frau Direktor (fortan "Besen" genannt) meinen zukünftigen Arbeitgeber genannt habe. Sie meinte, sie ließe mich nicht gehen, bevor sie keinen Ersatz gefunden hätte, und wie ich danach nix mehr vom zukünftigen AG hörte, dachte ich, sie hätte da an was gedreht und ich mir aus eigener Blödheit alles verbaut. Falsch gelegen. Puh.

Ach, nicht weit. Bleibe in Pringleland. Leider. Wechsle nur etwas weiter in den Norden (verdammt, noch kältere Winter als in Pringletown...).
caliente_in_berlin - 26. Sep, 14:33

...und wieso freust Du Dich nicht drauf?
pringle - 26. Sep, 20:19

Weil mir der Abschied von den Schülern das Herz bricht. Ich weiß, dass sie mich sofort vergessen, und dass das auch so sein muss, aber ich habe sie so liebgewonnen... *seufz*
gulogulo - 25. Sep, 20:21

.

pringle - 25. Sep, 20:41

...
testsiegerin - 26. Sep, 20:24

dir wünsch ich alles liebe und deiner oma, dass sie in frieden loslassen kann.

pringle - 26. Sep, 20:29

Haben Sie einen Schirm übrig?
testsiegerin - 26. Sep, 20:36

der ist vom vielen gebrauch schon ziemlich löchrig und zerfetzt, fürchte ich.
mammarazzi - 26. Sep, 22:11

verrücktes leben...

der eine will noch nicht weg aus diesem leben...
und wir stehen sprachlos daneben!
und wir haben im vergleich dazu so winzige probleme!
schade, dass du den lehrerjob nicht mehr machst!
und glaub mir, die schüler erinnern sich auch nach jahren noch an lehrer, die bei ihnen eindruck hinterlassen haben!
du hast sie schliesslich ein stück ins leben begleitet.

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