conchiglie ai quattro formaggi

endlich. endlich habe ich mich durchgekämpft durch diesen irrgarten menschlicher empfindungen, schwächen, eigenheiten und verwicklungen, durch "on beauty" von zadie smith. durch dieses buch, das wie ein verwandter ist, den man nicht wirklich sympathisch findet, von dem man sich aber trotzdem nicht abwenden kann, weil man hofft, irgendetwas zu finden, was ihn einem näherbringt. ich habe mich von satz zu satz gehangelt, weil zwischen scheinbar endlosen detailgenauen beschreibungen uninteressanter vorgänge oder, noch schlimmer, eigenschaften von menschen oder dingen, ab und zu die reine poesie auftauchte. diese lichtblicke waren aber sehr spärlich und nicht dazu geeignet, mich zu fesseln. während ich den einfachen handlungssträngen folgte, verknoteten sich herz und magen zu einem klumpen, so sehr schrien die ungerechtigkeiten, die den einen figuren zugefügt und von anderen rücksichtslos verursacht wurden, nach einer zufriedenstellenden auflösung. die autorin tat mir schließlich den gefallen, allerdings ließ sie mich in bezug auf einige entwicklungen ratlos sitzen. ich hasse das. soll ich mich jetzt daran machen, über schönheit, vergänglichkeit, liebe, jugend, ehe, elitedenken, religion und hautfarben nachzugrübeln und philosophische erleuchtung zu finden? näh. keine zeit. und falls ich lust dazu gehabt hätte, wäre die mir spätestens nach dem ersten kapitel vergangen. nicht, dass ich hier falsch verstanden werde: ich bin nicht oberflächlich. und ich habe durchaus anspruchsvolle lesegewohnheiten. aber geschriebenes sollte mich

a) unterhalten
b) zum nachdenken anregen
c) fesseln
d) bilden


- im idealfall natürlich alles auf einmal.

hoffentlich liegt die neue "bravo" schon im briefkasten.
nahlinse - 1. Sep, 07:22

Die Auflistung da oben kann ich nur unterschreiben. Wobei das schlimmste no-go wirklich das Langweilen ist. Wenn mich ein Buch langweilt, nehme ich mir die Freiheit, es wegzulegen. Dazu liegen einfach zu viele anderere in meinem Regal herum. :-)

Zu dem Thema passen auch: Die 10 Rechte des Lesers von Daniel Pennac.

pringle - 1. Sep, 19:08

ein buch nicht zu ende zu lesen gehört zu den grundrechten. obwohl ich da immer stärkere gewissensbisse habe, als wenn ich bei einem grauenhaften film aus dem kino stürme oder bei schlechtem sex einschlafe (sorry, das ist für die leute, die nur kommentieren, wenn es irgendwo im beitrag ums vögeln geht). buchleichen, die mir von irgendwelchen leuten als MUSS empfohlen wurden und nun aus den verschiedensten gründen irgendwo vor sich hingammeln:
- under the volcano (malcolm lowry) - schnarch!
- q (luther blissett) - naja, die hälfte hab' ich geschafft
- water music (t.c. boyle) - einfach zu schwierig
(und viele mehr, die mir aus gutem grund entfallen sind) :)
Au-lait - 1. Sep, 10:56

Mich macht zähe Lektüre und mich machen weit zerfasernde Abschweifungen, moralinsaure Zeigefinger und Backfischigkeit von Romanen beim Lesen wütend. Irgendwann klatsche ich das Buch gegen die Wand und wende mich Anderem zu, da mir meine Zeit dann oft zu schade ist. Durch dieses - manchmal auch vorschnelle - Verhalten hat so mancher großartige Roman bei mir mehrere Anläufe gebraucht, ehe ich ihm gegenüber auch die rechte Geduld aufgebracht habe. Aber ich habe mir auch so manch mediokren Schwumpatz erspart...

Die Bravo ist hier indes unschlagbar! :)

pringle - 1. Sep, 19:10

backfischigkeit! welch treffendes wort! wobei die bravo auch leicht backfischig ist, hm...

vor 3 jahren hat mir irgendsoein pseudo-intellektueller den faust II als toplektüre angepriesen (2 stunden lang, und das seeehr ausführlich). nach mittlerweile 10 anläufen hab' ich es aufgegeben, auch pseudo-intellektuell sein zu wollen.
nahlinse - 1. Sep, 19:32

sehr sympathisch, wirklich!
gulogulo - 1. Sep, 11:20

drum les ich nur bücher mit vielen bildern - den historischen weltatlas zum beispiel.
obwohl bei dem das ende auch noch offen ist.

pringle - 1. Sep, 19:14

oder den pirelli-kalender.
sillerbetrachter - 1. Sep, 18:16

den ersten drei punkten stimme auch ich zu. bilden muss mich ein buch nicht unbedingt. meist ist der stoff, der mich bildet, nicht sehr unterhaltsam. trotzdem lese ich ihn. daher lege ich in meiner freizeit andere kriterien an. schönes wochenende, liebe pringle ;-)

pringle - 1. Sep, 19:13

ich meinte "bilden" nicht im strengen sinne des wortes, sondern persönlich. manches gelesene vermittelt einem eine innere reife, die man durch das erfahren am eigenen leib nicht erreichen würde, weil man da nicht so sehr darüber nachdenkt.
(ergibt das einen sinn? hm. naja, egal)

ebenfalls schönes wochenende, frau siller.

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