Samstag, 11. Mai 2013

Man hört nur mit dem Herzen wirklich gut.

„Weißt du, ich und dein Vater, wir haben euch immer versucht beizubringen, dass es wichtig ist, Freundschaften zu pflegen. Auch – nein, vor allem, wenn man in einer Beziehung ist. Vielleicht war das etwas voreilig.“

Sie nimmt mit entschuldigendem Lächeln eine von meinen Zigaretten. Insgeheim ist sie ein bisschen froh, glaube ich, dass ich es nicht geschafft habe, das Rauchen aufzugeben. So ist sie nicht das einzige schwarze Schaf in der Familie. Was soll’s, denke ich mir, und zünde mir auch noch eine an.

„Das habe ich auch immer beherzigt. Ich glaube auch nicht, dass es voreilig war von euch, uns das beizubringen. Auch wenn du in deinem Alter noch von Freunden enttäuscht wirst. Auch wenn mein Bruder sagt, Blut sei dicker als Wasser und die Familie sei tausendmal mehr wert. Freunde sind wichtig. Ich brauche sie.“ Ich halte inne. „Aber dass es manchmal so schwierig ist, das wusste ich nicht. Man möchte meinen, manche Freundschaften sträuben sich dagegen, gepflegt zu werden.“

Sie zögert. „Du wirst mir jetzt Unrecht geben, aber schuld daran ist der Neid der Menschen.“

„Du hast Unrecht.“

„Siehst du.“

„Nein, wirklich. Gute Freunde sind doch nicht neidisch. Ich meine, von allen schlechten Eigenschaften…“

„…Todsünden“, unterbricht sie mich,

„…also gut, Todsünden“, fahre ich kopfschüttelnd fort, „ist das doch die offensichtlichste. Und die dümmste. Und die, die wohl äußerst unangebracht ist in einer Freundschaft.“

„Warum?“ fragt sie listig. „Was ist mit der Wollust? Wie viele Freundschaften hat die zerstört? Ganz zu schweigen vom Stolz… weit verbreitete Unsitten, und Feinde jeder zwischenmenschlichen Beziehung. Glaub mir, Neid ist mindestens gleich alltäglich wie weniger ‚dumme’ Eigenschaften.“

Ungläubig starre ich sie an. Warum sollte jemand neidisch auf mich sein?

„Du bist glücklich“, errät sie meine Gedanken. Sie neigt den Kopf und schaut mich ernst an. „Nicht immer, dafür bist du zu… unstet. Das hast du von mir. Aber du bist zufrieden. Mit dem, was du bist, mit dem was du machst. Sogar mit deinen Träumen. Du wirst geliebt. Von uns, von ein paar wenigen guten Freunden, die du nicht auf eine Stufe mit den anderen stellen solltest, von den Männern. Sogar Wildfremde lieben dich manchmal für deine Art.“

Da idealisierst du deine Tochter aber ein bisschen, denke ich mir, sage aber nichts, weil mir gefällt, was ich höre. Eitelkeit.

„Und was soll ich jetzt tun?“ frage ich, etwas hilflos.

Sie lächelt wieder. „Du solltest aufhören, das Unmögliche zu verlangen. Du bist anstrengend, mit deinen hohen Ansprüchen an die Integrität deines Umfelds. Aber Menschen machen Fehler. Du auch. Wenn Freunde Fehler machen, die du nicht ertragen kannst, musst du dich eben von ihnen trennen. Aber du musst auch lernen, Fehler zu verzeihen.“

Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Spricht da die Altersmilde?“

„Nein. Der Hausverstand. Kommt schon noch. Sogar bei dir. Zumindest gebe ich die Hoffnung nicht auf.“

Ich strecke ihr die Zunge heraus. Denke aber:

„Ich hab dich auch lieb. Alles Gute zum Muttertag. Danke, dass du nie meine Freundin sein wolltest, wie es bei so vielen Eltern damals modern war.“

Mittwoch, 1. Mai 2013

"Womit helfe ich dir am meisten?"

Fragt Miss S als mein offizieller Nichtrauchercoach.

"Soll ich dich auf die gesundheitlichen Vorteile hinweisen, die Erleichterung für die Nichtraucher, die dich umgeben...?"

Näh. Mir eigentlich wurscht.

"Was ist mit der finanziellen Ersparnis? Dem besseren Körpergefühl? Dem Gestank, der nicht mehr ständig überall klebt, an Haaren, Zähnen, usw.?"

Pffff... Naja, das hat mich bislang ja nicht so gestört.

"Denk doch mal an die Zeit, die du dann hast."

Das ist allerdings ein Argument. Wenn ich 5 Minuten für eine Zigarette brauche und 20-30 Stück am Tag rauche, dann sind das zwischen eineinhalb und zweieinhalb Stunden, in denen ich was Sinnvolles machen könnte.

"Weißt du was," schlage ich Miss S vor, "erfahrungsgemäß hilft es, wenn du an meinen Stolz und meinen Dickschädel appellierst. An meinen Willen, der doch wohl bitte so ausgeprägt sein dürfte, dass ich mich nicht zur Sklavin des Glimmstängels machen lasse."

Nichts ist mir mehr zuwider als Schwäche zu zeigen, vor allem angesichts eines derart lächerlichen, schädlichen, ekligen Zeugs wie Zigaretten.

"Äh, und das mit den Finanzen ist auch eine Überlegung, die nicht ganz verkehrt ist."

Miss S nickt aufmunternd. Sie hat es bereits vor einiger Zeit geschafft, mit Hilfe von autogenem Training, aber ich stehe dieser Methode für mich persönlich sehr skeptisch gegenüber. Ich bin nicht so der Mensch der in sich hineinhorcht bzw. jemandem zuhört, der die ganze Zeit das Gleiche labert.

Also habe ich beschlossen, es alleine zu schaffen. Und nicht nur das: ich möchte auch beweisen, dass es möglich ist, mit dem Rauchen aufzuhören und nicht unausstehlich zu sein. Sondern einfach der Sucht die kalte Schulter zu zeigen und vergessen, dass man jemals geraucht hat. Und die vielen Vorteile, die einem bisher egal waren, genießen.

Wünscht mir Glück bei diesem Versuch :)

Dienstag, 9. April 2013

Lieb

Wir sitzen bei einer caña in einer Tapasbar im Herzen von Madrid und diskutieren über Gott und die Welt. Das Thema heute ist Geld - und was es aus den Menschen macht.

"Ich habe mich immer glücklich geschätzt, weil ich im Grunde doch alles habe, was ich brauche," sagt McDreamy... und fügt leise hinzu: "Jetzt. Seit ich dich kenne, habe ich alles zum Glücklichsein."

Samstag, 30. März 2013

*running out of words*

hs

Ostern war Beichten angesagt für McDreamy. Nachdem der Firmenskitag mit ausgiebigem Saufgelage dazu geführt hatte, dass unsere Lovestory ganz unerwartet und - jedenfalls für mich - überraschend aus ihm herausgeplatzt ist, seine Eltern aber gottseidank nicht dabei waren, wurde jetzt seine Mutti informiert.

Die eine resolute Frau ist, geradeheraus und durchaus liebenswert, allerdings immer noch unsere gemeinsame Chefin.

McDreamy antwortete auf meine Nachfrage zu ihrer Reaktion, sie habe sich "richtig gefreut". Sein Vater würde mich sowieso lieben, ebenso wie seine Kumpels. Pringle wird mit jedem Wort von ihm (und es sind derer viele, die derzeit seinen Mund verlassen) sprachloser.

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