pappa molle

Donnerstag, 25. März 2010

Steine im Weg...

...und ich lege sie mir selbst dahin.

Die Lektorin des Verlags hat wie versprochen angerufen, um meine Textproben mit ihr zu besprechen. Was mir sehr weitergeholfen hat, weil Kurzgeschichten zu den eher schwierigeren Prosaformen gehören, wie ich schon ziemlich bald herausgefunden hatte. Dann ging es um das Gesamtkonzept.

Die Geschichten sollten mehr Sexszenen enthalten, die Leserin will unterhalten werden und möchte keine schwer verdauliche Kost, will heißen, Geschichten, in denen tiefe Gefühle vorkommen, von Liebe über Hass bis hin zu Rache, entsprächen nicht der Grundidee der Buchreihe.

Ich habe der Dame versichert, dass das kein Problem sei, schließlich stünden einige Perlen der Unterhaltungsliteratur noch auf dem Programm, so das Interview mit Mister L über seine 42jährige Saunabekanntschaft und ein rachsüchtiger Vergeltungsschlag einer Dame ebendiesen Alters gegen ihren 27jährigen Ex-Lover, gespickt mit peinlichen Sexszenen. Allerdings kam ich dann doch ins Grübeln.

Sex sells einfach, klar. Aber wenn ich ein ganzes Buch mit Geschichten über junge Männer als Lustobjekte füllen muss, wehrt sich irgendwas in meinem Bauch dagegen. Je mehr Menschen ich befrage, umso deutlicher tritt hervor, dass Paare mit umgekehrtem Altersunterschied nicht wegen, sondern trotz ebendiesen Altersunterschieds zusammen sind. Und es wäre unverantwortlich von mir, nur den beschränkten Aspekt der Verjüngungskur durch Ficks mit jüngeren Männern zu untersuchen und literarisch wiederzugeben, wenn doch so viel mehr dahintersteckt - und wenn sich Beziehungen zu "toy boys" gar nicht so anders als "normale" Beziehungen gestalten.

Ich möchte dieses Buch unbedingt schreiben. Aber ich will mich später nicht dafür schämen müssen.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Oki doki!!!

Am Sonntagmorgen weckte mich ein SMS von Miss M. Sie bräuchte meine Hilfe beim Verfassen eines Bewerbungsschreibens, ich könnte das so gut und blah blah.

Als ich ihr meine Hilfe zusicherte, wusste ich noch nicht, dass sie vorhatte, mir per facebook (!) ein unzusammenhängendes Konstrukt aus dialektalen Wortkrüppeln zu schicken, aus dem ich dann was Leserliches und möglichst Ansprechendes zaubern sollte.

Während ich verdrossen in die Tasten hackte, streifte mich ein Seitenblick von Mister Pringle, der damit beschäftigt war, sich "Scrubs" reinzuziehen und seine Seite der Couch mit Keksen vollzukrümeln: "Wieso machst du das?" "Freundschaftsdienst." "Ja, aber... die hat ja studiert. Der Job wird doch wohl voraussetzen, dass die Bewerberin imstande ist einen Brief zu tippen?!?" Ach, er hat ja recht.

Sonntagabend erreichte mich ein überschwängliches Dankesmail, ganz im Stil von Miss M komplett mit Smilies, Küsschen und Oki-Dokis gespickt, und gleich darunter... ach du Scheiße. Die Bitte, noch ein derartiges Schreiben zu verfassen. Diesmal hatte sie nur die Stellenanzeige geschickt, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Wohl, damit mir nicht langweilig wird.

Noch nie was von copypaste gehört?

Nein, da platzte mir der Kragen noch nicht. Auch nicht, als ich gestern abend nach 11 Stunden im Büro die Message "Duuuuu, wie weit bist du mit dem Schreiben?" in meinem Maileingang vorfand.

Kommt Zeit, kommt Rache.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Morgen, Kinder, wird's was geben



Und wegen eines bescheuerten Irren, der dem Premier ein Souvenir ins Gesicht geknallt hat, hat die Regierung jetzt wieder eine Steilvorlage zum Beschimpfen der bösen Kommunisten, der Presse und aller Berlusconi-Gegner. Die Geste war so unnötig wie kontraproduktiv, weil nun alle Bestrebungen, dem Psychozwerg die Macht zu entziehen und so etwas Ähnliches wie eine Demokratie zu schaffen, in einen Topf geworfen werden mit diesem Guerrilla-Schlag eines Massimo Tartaglia. Nix Bella Italia, es kotzt mich nur noch an.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Werbung 2.0

Ein Kunde, ganz aufgeregt:

"...und dann möchten wir alle Kanäle nutzen, um Werbung für unser Haus zu machen, also Newsletter und natürlich Facebook... und, und, dann müssen wir natürlich auf dieses Zwitter, gell?"

Montag, 9. November 2009

6 days to go

An einem derart beschissenen Montagmorgen kann man schon mal den Koller kriegen. Was für ein beschissener Herbst. Hund: tot, Freunde: Arschlöcher, Konto: leer, Freund: weg.

Fick dich, du Scheißjahreszeit.

(Passend auch der Lapsus von Kollege M, der sich heute mit den Worten "Ciao - e buon fine settimana" verabschiedete.)

Mittwoch, 23. September 2009

Her mit der stillenden Frau!!!

Mein rechtes Ohr sieht immer noch gleich übel aus, meinte der Doc heute, und verlängerte eiskalt meinen mit 3 Tagen ohnehin schon endlosen Krankenstand bis einschließlich Samstag. Sowas Blödes. Jetzt nehme ich 6 verschiedene Medikamente am Tag, darunter natürlich Antibiotika und Cortison. Und bin ungefähr 3 Stunden ansprechbar. Aber lieber als einen Trommelfelldurchbruch (wie das schon klingt, aua)...

Krankenpfleger Mister G hat heute und morgen frei und ist back to the roots, will heißen, auf seine Almhütte, solange der Altweibersommer anhält. Und mir ist sterbenslangweilig, weil ich jetzt nicht mal mehr jemanden habe, den ich volljammern kann. Sein Einzug in meine Junggesellinnenbude ist erstaunlich reibungslos verlaufen. Mal schauen, wie lange wir es miteinander aushalten. Ist ja das erste Mal. Hoffentlich wird ihm nicht langweilig und mir nicht zu eng.

Montag, 21. September 2009

Doktor Google

Um 3 Uhr morgens von Ohrenschmerzen geweckt worden. Einschlafen unmöglich. Und so vertreibt man sich halt die Zeit im Internet. Vielleicht hat ja Google auch für solche Situationen Antworten, dachte sich Pringle, und stieß im Forum "Habt ihr mal ein paar Tipps gegen Ohrenschmerzen" auf interessante Ratschläge:

Nicht sooft in der Disco gehen. Ansonsten mal mit Rotlicht probieren aber besser ist zum HNO.

Mein Vater gab mir immer das Öl das er sonst für das Gewehr verwendete.

[...]Wenn man also Ohrenschmerzen hat und gleichzeitig zu Blähungen neigt, vor allem nach kohlenhydratreicher Nahrung, sollte man an eine Candida-Belastung denken. Bei Frauen kommt dann noch dazu, dass dies meistens durch eine Fehlfunktion der Schilddrüse ausgelöst wurde. Also Schilddrüsenwerte spätestens ab 40 überprüfen lassen.

Dreh die HiFi-Anlage leisert und setz dich nicht direkt vor die Boxen. Wenn das nicht die Ursache sein kann, lass dich lieber auf den Hintern hauen als auf die Ohren, das hilft bestimmt.

Watte rein- bei Dir geht auch Klopapier!

Und mein favourite:

Das Beste gegen Ohrenschmerzen ist, wenn man sich von einer stillenden Frau ein paar Tropfen frische Muttermilch in die Ohren tropfen lässt. Das hilft wirklich!

Ich glaub' ich geh' zum Arzt.

Montag, 14. September 2009

Heathcliff

Reisepläne mit Mister G.

Kuba steht auf dem Plan, und da ich heute meinen Pass abholen musste, nahm ich G mit, der ihn erst neu machen musste.

Treuherzig folgte er mir zunächst in die Post, zahlte brav die Gebühr ein, ließ Passfotos von sich machen, auf denen er aussieht wie der Irre, der er manchmal ist, weil man nach neuester EU-Richtlinie ja nicht mehr lächeln darf, und ehe er sich's versah, saß er auch schon neben mir auf dem Polizeirevier vor einem schmierig grinsenden Beamten, der mich zu allem Überfluss auch noch kannte.

Nach einigem Hin und Her, während dessen sich der Typ einen Spaß draus machte, mich auf den Arm zu nehmen, händigte er mir endlich den heiß ersehnten Wisch aus und wandte sich dem Jungen a meiner Seite zu, der sich sichtlich unwohl fühlte: "E lui, cosa vuole?"

"Deve farlo, il passaporto."
"Parlo con lui, non con te. Chi sei, il suo avvocato?"

Woraufhin G erwiderte: "Non parlo bene l'italiano."

Das hinderte den (offiziell zweisprachigen) Beamten nicht daran, die ganze weitere Unterhaltung auf Italienisch zu führen. Ich hoffte inständig, dass der vor Zorn bleiche G sich zusammenreißen würde, und meine Gebete wurden erhört. Er muss mich wirklich sehr mögen, denn das Kreuzverhör, dem er unterzogen wurde, hatte der uniformierte Clown wohl aus einem billigen Polizeistreifen aus den Siebzigern abgeschaut. Zum Glück bekam mein Süßer die Worte des Kerls nicht mit, als der ihm den Zettel zur Unterschrift vorlegte:

"Sai firmare?"

Mittwoch, 2. September 2009

Die beste Freundin, das unbekannte Wesen (Teil 212)

Ich habe die Angewohnheit, meine Freundschaften weitaus öfter in Frage zu stellen als meine Beziehungen. Weil es auch in einer Freundschaft wichtig ist, ehrlich zu sich und zu einander zu sein und hin und wieder zu überprüfen, ob die Verbundenheit wirklich immer noch so tief wie einst ist, oder ob einem das "beste Freundin" nur mehr aus Gewohnheit herausrutscht.

Bei manchen guten Freunden liegt die Antwort klar auf der Hand, bei einigen ergibt sie sich nach kurzem Überlegen, und ganz selten gerate ich in eine Zwickmühle, weil sich mit aller Macht die Grundsatzfrage nach dem Warum dieser Freundschaft aufdrängt.

So wie neulich mit Miss B.

Seit Monaten nicht gesehen, Miss B wohnt in Deutschland, schreibt keine E-mails, ruft selten an und hat keine Zeit für Internetspäßchen wie Blogs, Facebook undsoweiter. Der Kontakt beschränkt sich auf 4, 5 Telefongespräche im Jahr und ein Treffen, wenn sie doch mal nach Hause kommt. Wohlgemerkt, eines, weil sie es nicht mag, sich mit mehreren Freundinnen gleichzeitig zu treffen und etwas zu unternehmen, sondern lieber Einzelsitzungen abhält. Also ging es letzte Woche zum Eisessen. Ihr kleiner Neffe war mit von der Partie, weil ich ja ihre Abneigung gegen Gruppen, die größer sind als 2 Personen, nicht teile.

Die Anwesenheit des Kleinen ersparte ihr die aufregenden Details meines Liebeslebens, die groben Eckdaten nahm sie mit aufmunternder Zustimmung zur Kenntnis. Um gleich darauf den kleinen Racker in den Sandkasten zu schicken, sich mit verschwörerischer Miene zu mir herüberzubeugen und mir zuzuraunen:

"Mein Freund, der hat da einen Kumpel, der wär' was für dich."
Leicht irritiert schaue ich sie an: "Wie meinen?"
"Ja, er heißt Alex und ist total... wie soll ich sagen... na ja, er wär' halt was für dich."
"Du willst mich verkuppeln?"
"Neeeeeee... verkuppeln, so ein blödes Wort. Ich mein' ja nur."
"Du hast mir aber schon zugehört, als ich dir von Mister G erzählt habe?"
"Ja, schon, aber, na, du weißt schon..."

Ich weiß natürlich ganz genau, was sie sagen will. Das wird ja nicht ewig gehen. Als ob ich das nicht selbst wüsste.

Aber irgendwie bin ich jetzt schon neugierig, weniger auf den Typen als auf den Grund, warum sie meint, er würde zu mir passen. Ich hake nach.

"Warum wäre der was für mich?"
Sie druckst herum. "Na jaaaa... er ist gleich alt wie du."
Donnerwetter. "Hey, das ist ja schon mal 'ne Bombengemeinsamkeit. Was macht er so?"
"Äääähm... er hat Jura studiert."
Gähn. "Hat er?"
"Ja. Und dann hat er abgebrochen und möchte jetzt Lehrer werden."
Uh. Na dann. Ich bin sprachlos.
Sie setzt sofort nach: "Weißt du, er weiß einfach nicht so recht was er mit seinem Leben anfangen soll. Das Geld für sein Studium hat er sich mit Pokern verdient." Das klang jetzt fast schon... stolz?!?
Langsam werde ich nun doch ärgerlich, vor allem, weil ich in ihrem Gesicht keine Spur von Ironie feststellen kann.

"Und da denkst du, der wär' was für mich? Sag mal, hast du sie noch alle? Abgesehen davon, dass mich momentan keiner interessiert, wo sind wir hier, bei 'Loser sucht Frau'? Schaut der Kerl wenigstens gut aus?"
Mit einem entschuldigenden Schulterzucken meint sie: "Äh, nein, nicht wirklich. Also, er ist nicht hässlich oder so... aber halt auch nicht gerade gutaussehend."

Dass sie glaubt, ein hässlicher und obendrein auch noch planloser Lehrer, der sich seinen Lebensunterhalt mit Zocken verdient, wäre was für mich, nehme ich ihr weitaus weniger übel als die Tatsache, dass sie als Freundin mit ihrer Einschätzung meiner Person so total danebenliegt.

Das große Freundinnensterben geht also weiter. Zuerst Black Mamba und nun Miss B. Seufz. Vielleicht sollte ich weniger Fragen stellen und mich weiter unverstanden fühlen. Gibt ja Schlimmeres.

Montag, 8. Juni 2009

Die Arbeit hat mich wieder.

Über 10 Stunden auf der Arbeit verbracht. Um halb 7 das SMS von Black Mamba. Ob ich in die Stadt komme. Der süße Typ, der mir ständig diese ganzen Fettnäpfchen in den Weg legt, ist auch da.

Ich betrachte mein fertiges Gesicht im Spiegel der Bürotoilette. Och, nö. Keine Lust.

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