Donnerstag, 3. März 2011

Weise Menschen gehen nie ganz

Das, was mir als erstes einfällt, wenn ich an ihn denke, noch vor seinem Gesicht mit den buschigen Augenbrauen, den großen braunen Augen und dem unverwechselbaren Vampirgrinsen, ist seine Stimme. Eine Stimme, aus der man jede einzelne gerauchte Zigarette heraushörte, die er sein Leben lang geraucht hat. Seine bedächtige Art, Worte zu formen, hätte im Alter leicht zur Annahme verführen können, er sei etwas tattrig und geistig nicht mehr ganz so agil wie früher. Aber was er sagte, war immer gut überlegt, witzig und weise. Auch noch mit über 80 Jahren. Er war mein Großonkel, nicht einmal mit mir verwandt, und mir doch mehr Vorbild als viele Menschen, die ich öfter sah, von denen ich mehr wusste, die mit mir mehr gemeinsam hatten. Seine Frau - meine Lieblingsgroßtante - liebte er abgöttisch, und seit sie vor zwei Jahren gestorben war, schien auch er nicht mehr so richtig Lust zu haben, weiterzumachen. Tagelang sah man ihn vor dem Friedhof sitzen. Traurig und resigniert. Das hätte sie nie gewollt, sie, die Frohnatur, die ihn noch gefragt hatte, ob er es bereute, sie geheiratet zu haben, bevor sie starb. Sie hatte sich von ihm verabschiedet, sich vergewissert, dass sie alles richtig gemacht hatten. Er hatte nicht mehr die Zeit dazu, die Leute zu fragen, die ihm am nächsten standen. Aber er hat alles richtig gemacht. Wer so viel ehrliche Zuneigung, Respekt und aufrichtige Trauer hinterlässt, auch im Herzen derer, die ihn nicht so gut kannten, war ein guter Mensch. Ciao zio, du hinterlässt große Fußstapfen, aber wir können alle versuchen, dir ein Stück weit darin zu folgen.

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